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Schwerins Pokalreise endet im Halbfinale

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© Frank Voss
SSC Palmberg Schwerin unterliegt Allianz MTV Stuttgart mit 0:3

Für den SSC Palmberg Schwerin endete das Zoi DVV-Pokalhalbfinale beim Allianz MTV Stuttgart enttäuschend klar. Trotz großen Kampfes musste sich der SSC einem an diesem Abend nahezu fehlerfrei und kompromisslos agierenden Gegner geschlagen geben. Schon in Satz eins (15:25) gelang es Schwerin kaum, gegen den starken Stuttgarter Block Fuß zu fassen. Auch im zweiten Durchgang (16:25) blieb der Druck der Gastgeberinnen hoch, während der SSC seine Chancen nicht konsequent nutzen konnte. Im dritten Satz (19:25) zeigte Schwerin bessere Phasen, in denen das Team vor allem Moral und Qualität zeigte, doch Stuttgart fand stets eine Antwort. So platzte für den SSC Palmberg Schwerin der Pokaltraum im Halbfinale – gegen einen Gegner, der an diesem Abend schlicht zu stabil und effizient agierte.

Das erste Aufeinandertreffen der Saison zwischen dem Allianz MTV Stuttgart und dem SSC Palmberg Schwerin entwickelte sich in der Stuttgarter SCHARRena zunächst zu einem Duell auf Augenhöhe. Bis zum 10:11 hielten beide Teams das Niveau hoch: Auf Stuttgarter Seite punkteten vor allem Holthaus und Martin, während bei Schwerin Grozer und Artyshuk verlässlich abschlossen. Stuttgart leistete sich in dieser Phase einige Fehler von der Aufschlaglinie, Schwerin brachte den eigenen Service bis dahin konsequent durch. Zur Satzmitte kippte das Spiel jedoch zugunsten der Gastgeberinnen. Ein 4:0-Lauf des MTV setzte Schwerin unter Druck, da die Gäste im Angriff nicht mehr durchkamen. SSC-Trainer Felix Koslowski reagierte prompt mit einer Auszeit. Doch auch der nächste Schweriner Angriff endete im Stuttgarter Block, sodass der SSC mit einem Doppelwechsel im Zuspiel neue Impulse zu setzen versuchte. Als Stuttgart sich auf 16:11 absetzte, folgte nach einer erneuten Auszeit der nächste Wechsel: Jet Kok kam für Grozer ins Spiel. Dieser Wechsel zeigte zunächst Wirkung. Endlich gelang Schwerin der Sideout gegen die Aufschläge von Shaffmaster, und angetrieben von Mia Kirchhoff und Jet Kok verkürzten die Gäste auf 16:14. Doch ein Abstimmungsfehler und eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung stoppten den Anschlusslauf abrupt und brachten Unruhe ins Schweriner Spiel. Während Stuttgart nun nahezu fehlerfrei agierte, riss beim SSC der Faden komplett. Entweder fielen die Bälle unglücklich ins eigene Feld oder die Angriffe landeten erneut im starken Block der Gastgeberinnen, die ganze sieben Blockpunkte sammelten und damit das Schweriner Spiel nahezu perfekt lasen. Mit neun erspielten Satzbällen machte Stuttgart den Deckel drauf und entschied den ersten Durchgang klar mit 25:15 für sich.
Mit neuem Mut und einer veränderten Starting Six – Jaksetic im Zuspiel, Artyshuk auf der Diagonalen und Jet Kok auf Annahme-Außen – ging Schwerin in den zweiten Satz. Doch sofort zeigte sich, wie enorm der Druck war, den Stuttgart von der Grundlinie entwickelte. Die Annahme des SSC wurde gleich zu Beginn vor schwierige Aufgaben gestellt, die Blau-Gelben suchten sichtbar nach Stabilität und Ruhe im Spielaufbau. So geriet Schwerin zunächst mit 5:9 ins Hintertreffen, ehe Britte Stuut an die Aufschlaglinie kam und ihren Teamkolleginnen einen wichtigen Impuls gab. Mit großer Entschlossenheit und viel Herz kämpfte sich der SSC zurück. Eine starke Serie brachte die bis dahin fast makellos agierenden Stuttgarterinnen ins Wanken: Tipbälle landeten im Aus, Pipe-Angriffe fanden ihr Ziel nicht – plötzlich war Schwerin wieder dran und verkürzte auf 9:8. Für einen kurzen Moment lag das Momentum spürbar auf Seiten der Gäste, die sich Schritt für Schritt zurück in diesen Satz arbeiteten. Doch Stuttgart zeigte in dieser Phase Willensstärke und legte einen Zahn zu. Holthaus und Martin fanden verlässlich Lösungen und stellten den alten Abstand wieder her, während Schwerin individuelle Fehler teuer bezahlen musste. Beim Stand von 11:16 nahm Felix Koslowski sein Team zusammen, sprach Mut zu und mahnte die Konzentration ein – zu viele Dankebälle blieben ungenutzt, und im Zusammenspiel zwischen Zuspiel und Angriff fehlten entscheidende Zentimeter. Mit dem Doppelwechsel Kohn und Kirchhoff versuchte der SSC, neuen Schwung zu bringen. Schwerin erarbeitete sich mit viel Einsatz wichtige Sideouts, doch die eigenen Aufschläge im Anschluss fanden zu oft nicht das Feld – während Stuttgart jede sich bietende Gelegenheit konsequent verwertete. Auch Iris Vos, die beim Stand von 14:20 ins Spiel kam, suchte nach Lücken, fand aber kaum Wege am stabilen Stuttgarter Block vorbei, der nahezu jeden Ball zumindest entschärfte. Eine rote Karte gegen Schwerin erschwerte die ohnehin komplizierte Situation zusätzlich und verschaffte Stuttgart einen weiteren Punkt. Die Gastgeberinnen erspielten sich schließlich zehn Satzbälle – und ein Schweriner Aufschlag, der knapp ins Aus segelte, besiegelte das 16:25 aus Sicht des SSC.
Ein Blick auf die Statistik in der Satzpause machte den Zuschauerinnen und Zuschauern schnell deutlich, welch große Aufgabe vor den Gästen lag: Schwerin musste sowohl im Angriff als auch am Block deutlich zulegen, um Stuttgart an diesem Abend noch einmal gefährlich werden zu können. Neun Stuttgarter Blockpunkte standen bis dahin lediglich zwei des SSC gegenüber, und auch die Angriffsquote sprach mit 44 % klar für die Gastgeberinnen, während Schwerin zu diesem Zeitpunkt nicht über 24 % hinauskam. Trotz dieser ernüchternden Zahlen stellte sich der SSC erneut mutig der Herausforderung. Mit einer veränderten Formation – Jaksetic im Zuspiel, Artyshuk auf Diagonal, dazu Grozer, Kok, Gerritsen und ten Brinke – wollten die Gäste den Umschwung erzwingen. Und tatsächlich startete Schwerin stabiler: Vor allem Leana Grozer fand zu Beginn Lösungen und brachte ihr Team mit 6:4 in Führung. Stuttgart jedoch ließ sich davon nicht beeindrucken und arbeitete Punkt für Punkt nach vorn. Beim 9:9 kam es erneut zu Unruhe auf dem Feld, als eine Stuttgarter Bandage mitten im Ballwechsel auf dem Spielfeld landete. Nach der kurzen Unterbrechung und dem Punkt für Stuttgart fanden die Gastgeberinnen schneller zurück in ihren Rhythmus. Immer wieder suchte das Zuspiel Pauline Martin – und die Belgierin antwortete mit einer beeindruckenden Konsequenz. Schwerin kämpfte, doch plötzlich lag Stuttgart mit 15:11 vorn. In einer Auszeit appellierte Felix Koslowski noch einmal an den Kampfgeist seines Teams: Wollte man sich an diesem Abend noch eine Chance auf die Verlängerung bewahren, musste jetzt alles zusammenkommen. Und der SSC zeigte Moral. Mit viel Energie, stabileren ersten Bällen und mutigen Angriffen verkürzte Schwerin auf 17:15 – ein Moment, in dem die Hoffnung spürbar zurückkam. Doch wie so oft an diesem Abend reagierte Stuttgart genau dann, wenn es eng zu werden drohte. Die Gastgeberinnen zogen das Tempo an, blieben kompromisslos in Block und Feldabwehr und stellten den alten Abstand her. Beim 22:17 war die Entscheidung nah. Auch wenn Jet Kok zum Satzende noch einmal starke Angriffe setzte und sich der SSC bis zum Schluss nicht aufgab, brachte Stuttgart das Finalticket letztlich souverän und ungefährdet mit 25:19 nach Hause.

Starting Six Allianz MTV Stuttgart: Stautz – Koulberg – Shaffmaster – Holthaus – Varela – Martin – Bamba

Starting Six SSC Palmberg Schwerin: Reesink – Kohn – Grozer – Hölzig – Artyshuk – ten Brinke – Stuut

Hanna Jehring

SSC Sport-Marketing GmbH Schwerin